Notizen |
- Lotte Doennig wurde als Tochter des Gutspächters Max Ferdinand Doennig und seiner Frau Helene Netke in Lehndorff beiMetgethen im Landkreis Fischhausen nicht weit von Königsberg geboren. Das Gut gehörte dem Grafen Lehndorff-Preyl undwar ein sogenanntes Vorwerk seiner Güter in Preyl (zu den sogenannten Vorwerken gehörten auch die Güter Landkeim undWarglitten)
Hier auf dem Gut verbrachte Lotte Doennig mit ihren Schwestern Else und Lene sowie ihrem Bruder Max eine herrlicheKindheit.
Das Leben auf dem Gut war nicht nur durch harte Arbeit sondern auch durch Feste (z.B. das Erntefest im Herbst) undsogenannte Gesellschaften geprägt, welche auf dem Gut stattfanden.
Pferde spielten vorwiegend als Arbeitstiere immer eine große Rolle in Ostpreußen. Lotte erzählt davon, dass mit denNachbargütern auch Pferderennen (sogenannte Fuchsjagden) veranstaltet wurden.
Die jüngeren Schwestern Else und Helene, die nur Ponys ritten, beneideten Lotte um ihr Pferd.
Anfangs wurde Unterricht durch Hauslehrer erteilt, dann wurde auch die Schule in Königsberg besucht, wo die Tanten vonLotte, die Schwestern Margarete und Elisabeth Doennig die erste Kochschule gründeten und später das bei Gräfe und Unzerverlegte Doennische Kochbuch herausgaben.
Lotte nahm auch Gesangsstunde.
Nach der Heirat mit Carl Büff verließ sie das Gut und wohnte in den verschiedenen Oberförstereien, wo ihr Mann Diensttat.
Ihre Eltern Max und Helene Doennig wohnten später in Waldfrieden in der Nachbarschaft der Oberförsterei Jädkemühl; derVater Max Doennig starb dort und wurde in Liepgarten beerdigt.
Nach dem Umzug nach Halle, wo ihr Mann Carl Leiter des Forstamtes wurde, engagierte sich Lotte in der NS-Frauenschaft.
Als Carl Büff 1936 starb, musste die 43 jährige Witwe aus dem Forstamt ausziehen und hatte mit einer kleinen Pension die4 Kinder durchzubringen.
Die positive Einstellung von Lotte und Carl zum Nationalsozialismus machen es nachvollziehbar, dass ihr Sohn Klaus alsAbiturient als Berufswunsch angab, Offizier werden zu wollen.
Lotte war eine sehr tatkräftige und patente Frau. Sie machte z.B. 1935 in Halle ihren Führerschein.
Das Ende des Krieges erlebte sie in Halle. Auf Grund ihrer frühzeitigen Mitgliedschaft in der NSDAP und ihrer Tätigkeitbei der Gaufrauenschaft wurde ihr vom Bezirkspräsidenten des Verwaltungsbezirks Merseburg mit Bescheid vom 26.01.1946die Weiterzahlung der Witwenpension versagt. Folge der Mitgliedschaft in der NSDAP war desweiteren die Beschlagnahme derWohnung und der Entzug des Kleingartens. Durch Näharbeiten und Arbeiten in einer Gärtnerei verdiente sie denLebensunterhalt für ihre auch in der Wohnung lebende Mutter Helene und die Tochter Therese Vasel.
Im Jahr 1950 zog sie nach Reinbek bei Hamburg, wo ihre Schwester Helene mit Julius Kern verheiratet war, und von denensie auch unterstützt wurde.
Da zwei Kinder, nämlich Bernhard Büff und Therese Vasel mit ihren Familien in der DDR wohnten, in der diewirtschaftlichen Verhältnisse nicht so gut waren wie in der Bundesrepublik, schickte Lotte zu Weihnachten immer vielePäckchen u.a. mit Schokolade, Kaffee aber auch Kleidung in die DDR.
In Reinbek lebte Lotte viele Jahrein in einer kleinen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Sie fand in Reinbek einenFreundeskreis, mit dem sie auch Bridge spielen konnte.
Regelmäßig besuchte Lotte ihren Sohn Klaus und dessen Familie in Letmathe (Iserlohn), Weihnachten war das die Regel.Sie brachte dann selbst gebackenes Königsberger Marzipan und Pfeffernüsse mit. Sie ließ es sich nicht nehmen, dieWeihnachtsgans zu spendieren und zu braten.
Lotte hatte Spaß daran Karten zu spielen und in Letmathe wurde dann Doppelkopf oder Skat gespielt.
Bis ins hohe Alter war Lotte sehr rüstig, es machte ihr nichts aus mit dem Flugzeug nach London zu fliegen um ihreTochter Ursel in England zu besuchen.
Im Jahre 1983 zog sie zur Familie ihres Sohnes Klaus nach Altena (Dahle),wo sie Paterre im selben Haus eine kleinegemütliche Wohnung hatte.
Nach einer Krebserkrankung wurde sie von ihrer Schwiegertochter Hannaliese Büff gepflegt.
Die stets bescheidene, humorvolle und immer hilfsbereite Lotte Büff starb im hohen Alter von 93 Jahren und wurde auf derFamiliengrabstätte auf dem Friedhof in Letmathe, Oegerstraße, beigesetzt.
Quelle im Internet
[https://www.bildarchiv-ostpreussen.de/suche/index.html.de#!start=1, Ortsname Lehndorf eingeben]
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